DIE RICHTIGE BELEUCHTUNG IM WOHNZIMMER

WIE SIE IHR WOHNZIMMER IDEAL IN SZENE SETZEN

Idealerweise wird die Lichtplanung bereits beim Bau berücksichtigt, sodass ausreichend Steckdosen und Stromanschlüsse an den richtigen Stellen vorhanden sind. Jedoch lässt sich das Lichtkonzept im Wohnbereich auch im Nachhinein einfach und ohne großen handwerklichen Aufwand aufbessern.

Wohnzimmer werden in der Regel sehr vielfältig genutzt – sei es zum Entspannen, Lesen, Fernsehen oder Empfangen von Besuch. Dementsprechend vielfältig sollte auch die Beleuchtung ausfallen, um so allen Anforderungen an die Nutzung des Wohnraums gerecht zu werden. Der Beleuchtung im Wohnzimmer sollte also genügend Aufmerksamkeit geschenkt werden, ist angemessenes Licht doch essenziell für die Wohlfühlatmosphäre zuhause und die Lichtwirkung je nach Kontrast, Lichtfarbe oder Helligkeit unterschiedlich. Bei der Beleuchtungsplanung für das Wohnzimmer gilt es also einiges zu beachten.
Lichtplanung fürs Wohnzimmer - Technische Grundlagen

Der Lichtstrom und somit der Wert, der die Helligkeit eines Leuchtmittels angibt, wird in Lumen (lm) gemessen. Für die Grundbeleuchtung eines Wohnzimmers empfehlen Beleuchtungsexperten 100 lm pro Quadratmeter, ergänzt durch Tischlampen, Stehleuchten oder indirekte Wandbeleuchtung. Dimmbare Leuchten lassen die Lichtverhältnisse situationsabhängig regulieren. Die Einheit Kelvin wiederum beschreibt die Leuchtfarbe eines Leuchtmittels, das heißt, ob dessen Licht gelblich-warm oder bläulich-kühl ist. Hier unterscheidet man in drei Bereiche:

< 3.300 Kelvin: warmweißes Licht - wirkt entspannend

3.300 - 5.300 Kelvin: neutralweißes Licht - wirkt aktivierend

> 5.300 Kelvin: tageslichtweißes Licht - wirkt konzentrationsfördernd

Laut Experten ist die ideale Lichtfarbe oder Farbtemperatur im Wohnzimmer Warmweiß. Leuchtmittel dieser Lichtfarbe leuchten wie die altbekannten Glühlampen und erinnern an das Licht in den Abendstunden. Evolutionär bedingt läuten sie durch unsere innere Uhr das Ende der Alltagsverpflichtungen ein und signalisieren dem Körper den Beginn der Erholungsphase. Sie strahlen Gemütlichkeit aus und sind somit perfekt geeignet für das Wohnzimmer. Letztlich ist die Farbtemperatur jedoch Geschmackssache und auch mit neutralweißem Licht lässt sich das Wohnzimmer gut ausleuchten. Im Lesebereich hingegen empfiehlt sich eine Lampe im höheren Kelvin-Bereich.

LICHTPLANUNG FÜRS WOHNZIMMER – WIE VIEL LICHT IST SINNVOLL?

Grundsätzlich braucht man im Wohnzimmer nicht so viel Licht wie etwa in der Küche oder im Bad, insgesamt variiert die benötigte Beleuchtung aber je nach räumlichen Gegebenheiten. Die Größe des Raumes speilt hier eine Rolle, aber auch hell eingerichtete Räume benötigen weniger Lichtquellen als eher dunkel eingerichtete Räume.

Vor der Beleuchtungsplanung sollten idealerweise die häufigsten Blickrichtungen im Wohnzimmer festgestellt werden, um so störendes Blenden durch ungünstigen Lichteinfall zu vermeiden. Einzelne Leuchten im Wohnzimmer sollten außerdem jeweils getrennt zu schalten sein, um das Licht je nach Anforderung stets perfekt anpassen zu können.

Experten zufolge sollten in der Sitzgruppe des Wohnzimmers zwei bis drei Leuchten vorhanden sein – idealerweise mit Dimmregler, um die Helligkeit der Stimmung anzupassen. Das gesamte Wohnzimmer sollte bei einer durchschnittlichen Größe von 20 Quadratmetern drei bis fünf Lichtquellen besitzen.

LICHTPLANUNG FÜRS WOHNZIMMER – DER MIX MACHTS

Die Basis der Wohnzimmerbeleuchtung bildet die Grundbeleuchtung an der Wohnzimmerdecke und kann durch Strahler, Deckenleuchten, Pendelleuchten, flexible Leuchten an Seil- oder Stangensystemen sowie eine Kombination aus mehreren Wandleuchten geschaffen werden. Die Lampen können je nach Raumbedingungen mittig im Raum oder über die Decke verteilt platziert werden. Pendelleuchten werden oftmals über dem Couchtisch angebracht. Das hat zwei Vorteile: Sie kommen dort einerseits besonders gut zur Geltung, andererseits verhindert der Tisch, dass man mit dem Kopf gegen die Leuchte stößt. Gerade Pendelleuchten können ein besonderer Blickfang sein, da sie in unzähligen Designs verfügbar sind und den Stil eines Raumes auf ihre ganz individuelle Weise unterstreichen können. Die Grundbeleuchtung muss nicht zwangsläufig nur aus direktem Licht bestehen. Auch ein Diffusor, welcher das Licht streut und gleichmäßig im Raum verteilt, sorgt für eine solide Grundbeleuchtung und strahlt dabei weiches, gemütliches Licht aus. Besonders bei hellen Strahlern und Spots ist es sinnvoll, diese mit einem Dimmregler auszustatten, um mit variabler Lichtintensität auf die Atmosphäre im Raum reagieren zu können.
Die Deckenbeleuchtung im Wohnzimmer ist jedoch nicht alles. Die ideale Beleuchtung entsteht durch einen Mix aus drei verschiedenen Lichtquellen: Durch Tisch- und Stehlampen sowie Wandleuchten können zusätzliche Akzente gesetzt werden. Wandleuchten sind hierbei weitere Stimmungsgeber und sorgen mit ihrem punktuellen Licht für ein interessantes Licht-Schatten-Spiel, das sich in Kombination mit Spiegeln noch verstärken lässt. Kleine, dunkle Räume erscheinen so heller, während große Räume mit leeren, großflächigen Wänden eine willkommene Unterbrechung erhalten. Besonders praktisch sind außerdem Stehleuchten mit Doppelfunktion im Wohnzimmer, die einerseits über einen Deckenfluter verfügen, der indirektes Licht in den Raum spendet, und gleichzeitig eine flexible Leuchte mit direktem Licht zum Lesen besitzt. Tischleuchten schaffen schöne Akzente, egal ob auf dem Fensterbrett, dem Sideboard, im Regal oder auf dem Beistelltisch. Sie sind dabei nicht nur Lichtquelle, sondern auch Dekorationsobjekt, weswegen sie gerne auch besonders auffällig im Design sein dürfen. Hierbei gilt es zu beachten, dass die verschiedenen Lichtquellen optisch aufeinander abgestimmt sind und sich nicht gegenseitig ausstechen – ist die Deckenleuchte extravagant, sollten ergänzende Leuchten optisch unauffälliger ausfallen; wird wiederum mit kleinen Strahlern und dezenten Wandleuchten gearbeitet, dürfen Tischleuchten ruhig pompöser sein. Darüber hinaus sollte auch die übrige Wohnzimmereinrichtung im Blick behalten werden und die Leuchten optisch mit dem Mobiliar harmonieren.

DIREKTES ODER INDIREKTES LICHT IM WOHNZIMMER?

Im Wohnzimmer sollten sowohl direkte als auch indirekte Lichtquellen vorhanden sein. Zu viel indirekte Beleuchtung sorgt für Schattenarmut und sollte daher durch direktes Licht ergänzt werden. Direkte Leuchtquellen sind insbesondere beim Lesen, Schreiben oder auch bei Handarbeiten wichtig. Direktes Licht schafft fokussierte Helligkeit und kann bestimmte Möbel oder Raumbereiche in Szene setzen, während indirektes Licht für Gemütlichkeit und Stimmung sorgt. Indirekte Lichtquellen liegen nicht offen und werten durch ihr sanftes Licht den Raum auf. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, wie Einbauleuchten, LED-Streifen in Deckennischen, hinter Möbeln, Skulpturen oder Wandbildern sowie Deckenstrahler, die den Eindruck höherer Decken erwecken. Ohne oder mit nur minimalem handwerklichem Aufwand wird der Raum so besonders atmosphärisch. Außerdem können durch Lichterketten, mehrere in einer Reihe installierte Wandleuchten oder Pflanzenbeleuchtung kahle Wände geschmückt werden.

DAS RICHTIGE LEUCHTMITTEL FÜRS WOHNZIMMER

Die Wahl des Leuchtmittels ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Beleuchtungsplanung im Wohnzimmer: Neben Anordnung und Auswahl der Leuchten bestimmt vor allem das Leuchtmittel Helligkeit und Atmosphäre des Raumes. Hierbei sollte sowohl an den Geldbeutel als auch an die Umwelt gedacht werden. Leuchtdioden (kurz: LEDs) sind teurer, haben aber eine wesentlich längere Haltbarkeitsdauer als Energiesparlampen oder herkömmliche Glühbirnen und rechnen sich wegen ihres geringeren Stromverbrauchs schnell. Entgegen häufiger Annahmen gibt es LEDs inzwischen in verschiedenen Lichtstärken und Lichtfarben, sodass sie dem warmen Licht klassischer Glühbirnen in nichts mehr nachstehen. Auch ihre Fassungen wurden angepasst: LEDs lassen sich heute problemlos in die üblichen E14- und E27-Fassungen der Leuchtenklassiker schrauben.

OPTIMALE BELEUCHTUNG IM LESEBEREICH

Im Lesebereich des Wohnzimmers sind vor allem ausreichend Beleuchtungsstärke sowie eine gute Hintergrundbeleuchtung essenziell, wobei auch das Alter des Lesenden berücksichtigt werden sollte: Ein 60-Jähriger benötigt etwa die doppelte Beleuchtungsstärke wie ein 20-Jähriger, um die gleiche Sehschärfe zu erzielen.

Ein angemessenes Beleuchtungsniveau im Lesebereich entsteht durch die sinnvolle Kombination von horizontaler und vertikaler Beleuchtung, bei der störende Direkt- oder Reflexblendung sowie allzu starke Kontraste zwischen Lese- und Raumlicht vermieden werden. Auch eine ausreichende Grundhelligkeit ist relevant, um die Augen zu schonen. Dementsprechend sollte das Licht der Leseleuchte immer durch eine weitere Lichtquelle ergänzt werden und niemals alleine zum Lesen genutzt werden.
Die ideale Lesebeleuchtung besteht aus flexiblen Lichtquellen in Form von Tisch- oder Stehleuchten mit dreh- oder schwenkbaren Reflektoren und beweglichen Armen. Dabei bietet sich insbesondere ein breiter Ausstrahlungswinkel an, der bei LED-Reflektoren bei 40 Grad und bei Halogenlampen mit Reflektor zwischen 38 und 60 Grad liegt. Nach unten hin offene Lampenschirme sind sinnvoll, da diese das Licht bündeln und es in Richtung des Buchs oder der Zeitung fokussieren. Auch Dimmregler sind empfehlenswert, um die Leseleuchte der Tageszeit und der Umgebungsbeleuchtung anzupassen. Um vorzeitiger Ermüdung vorzubeugen, sollte eine ausgewogene, wohldosierte Beleuchtungslösung gewählt werden, die weder eintönig noch zu dunkel ist.

SINNVOLLE BELEUCHTUNG DES TV BEREICHS

Beim Fernsehen entstehen Helligkeitskontraste, die schnell ermüdend wirken. Diese lässt sich jedoch durch entsprechende Grundhelligkeit mittels indirekter Wandbeleuchtung, beispielsweise hinter dem Fernseher, sowie diffusem Licht im Raum, beispielsweise durch gedimmte Deckenleuchten oder verschiedene Akzentleuchten, vermeiden. Steh- oder Tischleuchten, die für die Platzbeleuchtung an Sofa, Sessel, Fernseher, HiFi-Gerät oder Sideboard sorgen, eignen sich ebenfalls. Für die Aufhellung der Wandpartien rund um das Fernsehgerät eignen sich besonders hinter dem Gerät angebrachte Wandleuchten.
Es sollte im Fernsehbereich darauf geachtet werden, dass keine störenden Reflexe auf dem Bildschirm entstehen. Leuchten, die nahe dem Bildschirm Reflexe erzeugen könnten, sollten also gegebenenfalls ausgeschaltet oder gedimmt werden können. Ähnlich wie im Lesebereich gilt im TV-Bereich: Große Helligkeitsunterschiede zwischen Bildschirm und Raumumgebung strengen die Augen übermäßig an und sollten vermieden werden.